Geburtshilfe / Pränataldiagnostik
Schwangerschaft und Geburt gehören zu den schönsten Erlebnissen im Leben einer Frau und in einer Partnerschaft. Um diese beiden Phasen positiv zu erleben, ist eine gute Vorbereitung darauf und eine gute Betreuung währendessen essentiell. Bringen Sie auch jederzeit Ihren Partner zu Ihren Kontrollterminen mit!
Durch meine Zusatzausbildung für Pränataldiagnostik bite ich Ihnen zusätzlich folgende Untersuchungen an:
- Nackentransparenzmessung
- Organsonographie
- Wachstumskontrolle und Blutflussmessung
- Chorionzottenbiopsie (CVS, Mutterkuchenpunktion)
- Amniozentese (Fruchtwasserpunktion)
Die Nackentransparenzmessung in der 11+0 bis 13+6 SSW
Zwischen der 11+0 und 13+6 Schwangerschaftswoche kann auf Wunsch der Eltern die sogenannte Nackentransparenzmessung durchgeführt werden. Sie dient zur individuellen Risikoberechnung für das Vorliegen einer kindlichen Chromosomenstörung (Fehlverteilung der Erbkörperchen). Da zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft das Kind schon voll entwickelt ist, können außerdem schon viele andere Fehlbildungen im Rahmen dieser Untersuchung ausgeschlossen werden. Dabei ist wichtig zu wissen, dass die meisten Kinder gesund zur Welt kommen. Dennoch hat jede Schwangere unabhängig ihres Alters ein kleines Risiko, dass ihr Kind mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung geboren wird. Manche dieser Fehlbildungen sind auf Chromosomenstörungen wie das Down Syndrom (Trisomie 21), das Edwards-Syndrom (Trisomie 18) oder das Pätau-Syndrom (Trisomie 13) zurückzuführen.
Die Nackentransparenzmessung ist zur Zeit die beste Möglichkeit, das individuelle Risiko für eine solche Chromosomenstörung einzuschätzen.
Die Risikoberechnung berücksichtigt folgende Faktoren:
- Alter der Mutter
- Dicke der Flüssigkeitsmenge im Nacken des Kindes (Nackentransparenz), welche im Rahmen einer genauen Ultraschalluntersuchung gemessen wird
- Darstellbarkeit des kindlichen Nasenbeins im Ultraschall
- Beurteilung der Herzklappenfunktion im rechten Herzen (Trikuspidalklappenregurgitation)
- Werte zweier Hormone aus dem Blut der Mutter (freies b-HCG und PAPP-A). Die Genauigkeit der Ultraschall-Untersuchung erhöht sich dadurch um ca. 10% (optional).
Anhand des Ergebnisses entscheiden Sie und Ihr Partner, ob Sie einen weiterführenden invasiven Test (Mutterkuchen- oder Fruchtwasserpunktion) möchten, der allerdings ein kleines Risiko einer Fehlgeburt (1%) trägt (s.u.).
Organultraschall in der 20.-24. SSW einschließlich Beurteilung des Gebärmutterhalses (Cervixlängenmessung) und der Blutversorgung der Plazenta (Doppler der Arteria uterina)
Bei dieser detaillierten Untersuchung wird jeder Teil des kindlichen Körpers dargestellt und genau beurteilt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Hirnentwicklung, dem Gesicht, der Wirbelsäule, dem Herzen, den inneren Organen und den Extremitäten. Eventuell entdeckte Fehlbildungen werden mit Ihnen detailliert bezüglich Prognose und Notwendigkeit einer Behandlung vor oder nach der Geburt des Kindes erörtert. Bei Bedarf werden andere Untersuchungen wie eine Fruchtwasserpunktion, eine Magnetresonanztomographie oder das Einholen einer Zweitmeinung angeboten bzw. organisiert.
Wachstumskontrolle und Blutflussmessung im 3. Schwangerschaf
Das regelrechte Wachstum des Feten sollte im Laufe der Schwangerschaft kontrolliert werden. Manche Frauen benötigen allerdings häufigere, bis tägliche Kontrollen des kindlichen Wohlergehens. Gründe dafür können unter anderem sein: Mehrlinge, Vorgeschichte mit sehr kleinen Kindern oder Totgeburt, beginnende Schwangerschaftsvergiftung oder Diabetes mellitus der Mutter, Infektionen der Mutter, Rhesuserkrankung.
Das Gewicht des Kindes wird durch Messung des Kopfumfangs, des Bauchumfangs und des Oberschenkelknochens ermittelt. Zusätzliche Parameter für das kindliche Wohlbefinden und die ausreichende Sauerstoffversorgung sind das Bewegungsmuster, die Fruchtwassermenge und die Blutflussmessung bestimmter kindlicher Gefäße. Sind mehrere dieser Faktoren verändert, kann es manchmal notwendig werden, das Kind vorzeitig zu entbinden.
Chorionzottenbiopsie (CVS, Mutterkuchenpunktion) in der 12.-15. SSW
Sowohl der Embryo als auch die Plazenta entwickeln sich aus denselben Zellen, somit entspricht die Erbanlage der Plazenta der des Embryos.
Bei der CVS wird unter Ultraschallsicht in örtlicher Betäubung eine dünne Nadel durch den Bauch der Mutter in den Mutterkuchen vorgeschoben. Es wird dabei etwas Plazentagewebe entnommen. Dieser Eingriff dauert 1-2 Minuten und ist nicht schmerzhafter als eine Blutentnahme. Der Vorteil der CVS besteht darin, dass sie schon sehr früh in der Schwangerschaft durchgeführt werden kann. Das Gewebe wird in einem genetischen Labor analysiert, ein vorläufiges Resultat liegt meist nach 2 Tagen vor (99% Genauigkeit), das endgültige Ergebnis dauert ca. 2 Wochen.
Das Risiko, durch den Eingriff eine Fehlgeburt zu erleiden, liegt bei 1% und damit gleich wie bei der Fruchtwasseruntersuchung in der 16. SSW.
Der Eingriff wird ambulant durchgeführt, Sie müssen sich danach nicht körperlich schonen. Es können gelegentlich in den ersten 1-2 Tagen menstruationsähnliche Schmerzen auftreten.
Amniozentese (Fruchtwasserpunktion) ab der 16. SSW
Bei der Amniozentese wird unter Ultraschallsicht eine dünne Nadel durch den Bauch der Mutter in die Fruchthöhle vorgeschoben. Dabei werden ca. 15 ml Fruchtwasser entnommen. Im Fruchtwasser befinden sich kindliche Zellen, woraus nach Anzüchtung im Labor eine Chromosomenanalyse durchgeführt werden kann. Dieser Eingriff kann erst ab der 16. SSW sicher durchgeführt werden, die Fehlgeburtsrate liegt ebenfalls bei 1%. Auch bei diesem Eingriff liefert das Labor einen Schnelltest nach 2 Tagen (99% Sicherheit), das endgültige Ergebnis liegt nach ca. 2 Wochen vor.
Der Eingriff wird ambulant durchgeführt, Sie müssen sich danach nicht körperlich schonen. Es können gelegentlich in den ersten 1-2 Tagen menstruationsähnliche Schmerzen auftreten.